Tornjak |
![]() |
URSPRUNGSLAND: |
KLASSIFIKATION: | Gruppe 2 | |
Sektion 2.2 | Berghunde |
KURZER GESCHICHTLICHER ÜBERBLICK:
Bereits im 9. Jahrhundert wurde über den Tornjak geschrieben. Einige der
ältesten Schriften sind Manuskripte der kroatischen katholischen Kirche. Im
Jahre 1374 schrieb der Bischof von Dakovo, Petar Horvat über den Berghund.
Später, nämlich 1752 beschrieb der Kanoniker von Dakovo, Petar Lukiae ebenfalls
diese Hunde. Sie wurden als Hunde beschrieben, deren Hauptaufgabe es ist, den
Halter sowie seinen Besitz vor Wölfen und Bären zu schützen und zu verteidigen.
CHARAKTERLICHE EIGENSCHAFTEN:
Verlässlichkeit, Ausdauer, Anpassungsfähigkeit, Stabilität, sowie ein behütender
und verteidigender Instinkt gehören neben Treue und Bescheidenheit zu den
wesentlichen Merkmalen des Tornjak.
Diese Eigenschaften wurden über Jahrhunderte bei den Tornjaci gefördert und
selektiert, so dass es hierfür keiner besonderen Ausbildung mehr bedarf.
AUSSEHEN:
Ein kräftiger, großer, mehrfarbiger, gut gebundener und beweglicher Hirtenhund,
von quadratischem Rahmen (kann bis zu 5% länger als eigene Höhe sein), mit nicht
gerade leichten, aber keineswegs groben und schweren Knochen. Hat ein äußerst
langes, dichtes und festes Fell von flächenartiger Buntheit. Eher zurückgezogen
als nervös, eher gleichgültig als aggressiv. Das Fell ist meist weiß grundiert
mit Plattenhaften Flecken in schwarzer, grauer, gelber, brauner und roter Farbe.
Manchmal sind sie auch dreifarbig. Aber auch dunkle, mantelhafte Exemplare sind
möglich. Alle Farben und Vorkommen haben den gleichen Stellenwert.
Die Rüden haben eine Widerristhöhe von ca. 66-70 cm, bei einem Gewicht von ca.
50 kg. Hündinnen sind entsprechend kleiner und wiegen weniger.
VERÄNDERTE LEBENSBEDINGUNGEN:
Hirtenhunde unterliegen in ihrem Lebensraum normalerweise der natürlichen
Selektion und sind gewohnt und befähigt, sich im Wettbewerb des Überlebens zu
behaupten. Viele Eigenschaften, die bei anderen Hunderassen nur noch ansatzweise
erkennbar sind, zeigen sich bei Hirtenhunden in sehr elementarer Form. Dazu
gehören unter anderem ein intensives Rudelverhalten, ausgeprägtes
Rangordnungsdenken, tief verwurzeltes Misstrauen gegenüber fremden Menschen und
Tieren, sowie ein auf höchstem Niveau entwickelter Schutztrieb.
Tornjaci sind sehr emotionelle und intelligente Hunde, die eine ruhige und
gelassene Art haben. Sie benötigen nicht viel Bewegung und sind im allgemeinen
ziemlich anspruchslos. Als Haustiere sind sie trotz ihrer Größe und Kraft sehr
liebevoll zu ihren
Besitzern und Mitbewohnern, obwohl sie ihren Beschützerinstinkt beibehalten.
In der Familie aufgewachsen und gut sozialisiert, sind sie umgänglich und
unaufdringlich. Schon als Welpe baut der Tornjak den Blickkontakt mit dem
Menschen auf und dieser Blickkontakt bleibt eine wichtige
Kommunikationsverbindung zwischen Mensch und Hund.
Ohne irgendein besonderes oder langwieriges Training sind Tornjaci fähig
instinktiv zu verstehen was man von ihnen erwartet, einmal gelerntes wird für
immer in ihrem Gedächtnis bleiben.
Allerdings kann man von einem Tornjak nicht erwarten, dass er glücklich sein
wird, wenn er neben einem Fahrrad rennt oder dass er Bälle unendlich fängt, denn
sie sind zu aller erst Wächter und Beschützer, welche sich den Luxus von
unendlich langem Spaß nicht leisten können.
Monotone Übungen machen dem Tornjak deshalb keinen Spaß, er läuft nicht
wieselflink durch Torstangen und kriecht niemals grundlos durch Tunnel. Wer
Agility betreiben möchte oder Ausdauersportarten liebt, sollte sich für einen
Hund anderer Rasse entscheiden.