Sarplaninac |
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Ein Hund mit großer Schönheit aber ohne Eitelkeit, mit Mut aber ohne Anmaßung, mit Kraft aber ohne Grobheit und mit Vielem das ein Mensch hat, ausgenommen den menschlichen Fehlern. |
URSPRUNGSLAND: Mazedonien
Klassifikation F.C.I.: Gruppe 2 | Pinscher und Schnauzer, Molosser und Berghund, Schweizer Sennenhunde |
Sektion 2.2 ohne Arbeitsprüfung |
Molosser, Berghundtyp |
Erst 1948
wurde der Standard für den Illyrischen Schäferhund erweitert in Typus A ( Kraski
Ovcar) und Typus B ( Sarplaninac). 1955 wurde die Namengebung Illyrischer
Schäferhund dann durch "jugoslawischer Schäferhund-Sarplaninac" ersetzt.
Als selbständige Rassen wurden Kraski Ovcar und Sarplaninac aber erst 1968
anerkannt.
AUSSEHEN
Kraftvoller , gut gebauter und gebundener Hund, über der mittleren Größe. Er ist
mit langem, dichtem, etwas grobem Haar bewachsen, so dass sein Körperbau
gedrungen erscheint. Er hat eine kraftvolle Konstitution, ruhiges Temperament,
ist ein gutmütiger aber dennoch sehr wachsamer Hund, der seinem Herrn treu
ergeben ist. Er ist unbestechlich.
Die Wideristhöhe beträgt bei den Rüden durchschnittlich 70-75 cm, bei Hündinnen
durchschnittlich 65-70cm. Erwünscht sind höhere Hunde. Rüden unter 56 cm und
Hündinnen unter 54 cm werden von der Beurteilung ausgeschlossen.
Das Durchschnittgewicht des Rüden in Arbeitskondition beträgt 50-60 kg, das der
Hündin 40-50 kg
Die Grundfarbe dieser Rasse, sie wird als eisengrau bezeichnet, ist an den
oberen Körperteilen am meisten betont und zwar am Kopf, am Hals, am Körper und
an der oberen Linie des Schwanzes. An den unteren Körperteilen geht die Farbe
langsam in hellere Töne über. Unabhängig von der Farbe des Fells muss der
Sarplaninac alle Schleimhäute und Krallen schwarz haben. Alle pigmentierten
Hunde müssen einen dunkel pigmentierten Kopf haben, die Maske genannt.
AUFGABE
Der
Sarplaninac als Hirtenhund hat in erster Linie eine Aufgabe als Beschützer der
Herden, des Besitzes und seines Herrn. Er ist durchaus imstande allein alle
Gefahren zu erkennen, zu analysieren und Entscheidungen zu treffen. Die Art der
Bewachung,
die Formationsstellung der Hunde, wenn sie bei der Herde sind, erlaubt die
Feststellung, dass sie mit hohem Bewusstsein ihre Rolle und Aufgabe übernehmen.
Schon bei der ersten Bewegung der Herde gehen ein oder zwei Hunde in die
Richtung in die die Herde will. Sie überprüfen das Terrain, warten bis die Herde
näher kommt, um sich dann wieder ohne Nervosität zu entfernen. Sie vergessen nie
ihre Rolle und gehen unermüdlich ihren Aufgaben bei der Herde nach und zwar 365
Tage im Jahr 24 Std. am Tag. Ein anderer Teil der Hunde begleitet die Herde
seitlich und auch im Rücken.
Der Sarplaninac ist jederzeit bereit seine ihm anvertraute Herde mit seinem
Leben zu verteidigen, was seinen hohen Verteidigungstrieb erklärt. Durch sein
psychisches Gleichgewicht, seinem Selbstbewußtsein und seiner Unbestechlichkeit,
gepaart mit einer enormen Körperkraft ist der Sarplaninac auch für viele
Aufgaben der Bewachung und des Schutzes geeignet.
Da sein
Beschützerinstinkt bereits genetisch vorprogrammiert ist, braucht er für seine
Rolle keine Ausbildung. Er schließt sich nur einem Herrn an.
Wegen seiner bereits genannten guten Eigenschaften eignet sich der Sarplaninac
besonders gut zum bewachen von großen Gebieten. Er sucht sich selbständig den
besten Platz, von wo er alles übersehen kann und verlässt den Wachtposten die
ganze Nacht nicht, egal ob es stürmt, schneit oder regnet.
VERÄNDERTE LEBENSRÄUME
Der schroffe Charme des Balkan verbunden mit den harten Umwelt- und
Lebensbedingungen, sowie dem rauen Klima prägten den Charakter und die
Persönlichkeit des Sarplaninac. Was für die Menschen hier unbedingt notwendig
war, sind in unseren Breitengraden Eigenschaften, die hier nicht gebraucht
werden. Damit er sich aber auch hier wohl fühlen kann, braucht der Hund eine
Aufgabe und eine sehr enge Beziehung zu seinem Menschen. Sie nur in einen
Zwinger abzustellen, würde diese stolzen Hunde verderben. Ihr eigenständiges
Handeln und die enorme Durchsetzungskraft können bei falscher Haltung Probleme
mit sich bringen.
Ein
ausgeglichener Besitzer, einer der sich Gedanken macht und der
Fähigkeiten zu konsequentem Handeln hat, wäre der richtige Halter eines
solchen Hundes. Er sollte Autorität besitzen, die bitte nicht mit autoritärem
Gehabe verwechselt werden darf. Hirtenhunde sind sehr sensible Hunde, auch wenn
sie äußerlich hart wirken, die Ungerechtigkeiten nicht vergessen.
Nach Möglichkeit sollte so ein Hund nur in erfahrene Hände kommen.
Sarplaninac aus dem Kosovo
Fotos von Guda von Oettingen
Dr. Walter Bock