Podhalaner |
POLSKI OWCAREK PODHALANSKI
Von Milan Lazic
Seit dem 6. und 7. Jahrhundert wanderten in das heutige Staatsgebiet Polens
slawische Stämme ein. Die Walachen, die ursprünglich das als Walachei
bezeichnete Tiefland von den Südkarpaten bis zur Donau besiedelten, drangen auf
ihren Wanderungen nach Westen bis in die Beskiden vor. Neben ihren Schafherden
sollen sie auch ihre Hirtenhunde mitgebracht haben, daraus der Polski Owcarek
Podhalanski und der Slovenski Cuvac entstanden sein können (Enzyklopädie der
Rassehunde, 1993).
GESCHICHTE:
Über die Entstehung des Podhalaners weis
aber niemand Konkretes zu berichten. Es ist anzunehmen, dass der Kuvasz sowie
alle anderen - weißen - Hirtenhunde bereits im Altertum bekannt waren.
Es soll bereits nach dem zweiten Weltkrieg - zwecks Einkreuzung - ein Podhalaner
in das Ungarische Kuvasz Zuchtbuch registriert worden sein.
Grundsätzlich entstand der Podhalanski auf der polnischen Seite der Tatra,
erstaunlicherweise entstand auf der Slowakischen Seite der Tatra der Slowakische
Cuvac.
Der Podhalaner wurde im Jahre 1963 von der FCI anerkannt wurde außerhalb seiner
Heimat von W. Wieland (Die Bodenständigen Hunde in Polen, 1938) wie folgt
erwähnt:
"… in den Karpaten und im Tatra-Gebirge gibt es eine Anzahl weißer Hirtenhunde,
die zweifellos mit dem ungarischen Kuvasz verwandt sind. Gelegentlich wird auch
Zuchtmaterial zwischen den Bergbewohnern der polnischen Seite und denen jenseits
der tschechoslowakischen Grenze ausgetauscht.
Es
ist heute einem Tierarzt aus Zakopane zu verdanken, dass es den Podhalaner gibt.
Durch seine Hausbesuche zeichnete der
Tierarzt alle Daten über die besten Exemplare auf.
Diese Exemplare aus den Aufzeichnungen bildeten schnell den Grundstock für die
Zucht des Podhalaners. 1973 wurde der Standard überarbeitet, der heutig gültige
FCI Standard ist aus dem Jahre 1995.
In den Niederlanden hat diese Rasse einen erstaunlich großen Freundeskreis
gefunden, welcher für Hirtenhunde außerhalb ihrer Heimat sehr selten scheint.
VERWENDUNG:
Die Verwendung als Hirtenhund ist bis heute - zumindest in Polen - die gleiche
geblieben. Bei einer Wolfspopulation von über 750 Tieren werden immer öfter
mutige Podhalaner für den Schutz der Herde eingesetzt. Irrtümlicherweise wird
der - echte - Hirtenhund von der FCI (wie so oft) als Schäferhund bezeichnet. In
der Praxis jedoch übernimmt die Hütearbeit der Polski Owczarek Nizinny - der
Polnische Niederungshütehund.
CHARAKTER:
Wie alle Hirtenhunde ist auch der Hirtenbub aus Polen ein ruhiger und
grundsätzlich freundlicher Hund. Fremde werden auf Hirtenhundeart behandelt und
zurückhaltend begrüßt.
Generell gesehen hat er eine höhere Reizschwelle als die Herdenschutzhunde
Russlands, der Türkei oder des ehemaligen Jugoslawiens.
Leider kann immer öfter beobachtet werden, dass in reinen "Show - Linien", die
zumeist sehr eng gezüchtet worden sind, eine zunehmende Nervenschwäche überhand
nimmt. Somit ist oft eine "Umweltunsicherheit" leider nicht zu übersehen.
STECKBRIEF: |
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FCI Standard - Nr. | 252 / 1.1 | |
Ursprungsland: | Polen | |
Widerristhöhe: | Rüde 65 - 70cm, Hündinnen 60 - 65cm | |
Gewicht: | 50 - 55 kg | |
Haarkleid: | Dichtes, grobes, möglichst gerades Haar mit gut entwickelter Unterwolle. Am Kopf und an den Vorderseiten der Läufe ist das Haar kurz, an den Oberschenkeln besonders reichlich. Halskrause und sehr buschige Rute. | |
Farbe: | Reinweiß, cremefarbene Schattierungen sind unerwünscht. |