Maremmano |
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URSPRUNGSLAND: Italien. Auch in seiner Heimat kaum bekannt. In Deutschland ehr selten zu finden. |
RASSEGRUPPE: |
1 Hüte- und Treibhunde FCI-Nr. 201 Heutige Verwendung Wach- und Schutzhund |
Der Maremmano lernt bei konsequenter Erziehung schnell und gerne, lässt
sich aber wie alle Hirtenhunde zu
nichts zwingen; er hört aufs Wort, allerdings nicht aufs erste. Man kann ihn als
einen sehr eigenständigen, zuweilen auch dickköpfigen Hund beschreiben, der aber
dennoch sehr empfindsam und sensibel ist. Er hat wie alle Hirtenhunde gerne
einen geregelten Tagesablauf und beschützt leidenschaftlich alles was zu seiner
Familie gehört.
Da es sich bei dem Maremmano um eine sehr robuste Rasse handelt, reicht
meist ein jährlicher Tierarztbesuch und zwar zur Auffrischung der Impfung. Die
Lebenserwartung eines Maremma ist wie bei allen Hirtenhunden sehr hoch, wobei
selbstverständlich ein geregelter Auslauf, ein Miteinanderleben im menschlichen
Rudel, sowie ein gutes und ausreichendes Futter Voraussetzung sind.
RÜDEN: Schulterhöhe 65-73 cm Gewicht 35-45 kg |
HÜNDINNEN: Schulterhöhe 60-68 cm Gewicht 30-40 kg |
Beschrieben wurden diese Hunde bereits im ersten Jahrhundert nach Christus
von dem Schriftsteller Columella: " Hirten wollen weiße Hunde, damit sie nicht
mit den wilden Tieren verwechselt werden, denn wenn der Wolf - vor allem bei
Einbruch der Dämmerung - angreift, muss sich der Hund in der Farbe vom Wolf
unterscheiden, sonst kann es passieren, dass der Hirte im Glauben einen Wolf zu
töten, seinen eigenen Hund trifft".
Der
Maremmano-Abruzzese blieb jahrtausendelang ein Hund der Hirten in den Bergen. Er
war nie ein Tier für den Markt der Eitelkeiten und der Mode. Sein
hauptsächliches Verbreitungsgebiet, die Maremmen und Abruzzen gaben diesen
Tieren ihren Namen.
Da der Hund an ein selbständiges arbeiten gewöhnt ist, erfüllt er auch
seine Aufgabe dann noch gewissenhaft, wenn der Hirte nicht anwesend ist.
Maremmas, wie auch alle anderen Hirtenhunde, besitzen einen eigenständigen
Charakter, deshalb eignen sie sich nur für Personen die sich durchsetzen können
und diese Eigenschaften verstehen. Menschen mit Ambitionen zu Hundesport oder
einen auf Fingerwink gehorchenden Hund sind meist von diesen Hunden enttäuscht.
Sie sollten sich deshalb lieber einer anderen Rasse zuwenden.
Wie alle Hirtenhunde sind Maremmanos keine devoten Diener, sie wollen als
Freunde behandelt werden, was bedeutet, dass diese Freundschaft auf
gegenseitigen Respekt beruht.
VERÄNDERTE LEBENSBEDINGUNGEN:
Auch für den Maremmano-Abruzzese haben sich die Zeiten geändert, denn von der
Schafzucht, können die Hirten nicht mehr leben und so wanderten sie in die
Städte oder verließen das Land.
Aber man kann dennoch auch heute mit etwas Glück die Hunde bei der Arbeit
beobachten und man begreift sehr schnell, dass so ein selbständiger, bei
Wind und Wetter arbeitender Hund, nicht in wenigen Generationen zu einem
bequemen Begleithund umzumodeln ist.
Deshalb braucht der Hund auch unbedingt eine Aufgabe, die er in den Städten
allerdings nicht geboten bekommt, denn dort ist ein wachender, bellender Hund
fehl am Platze. Diese Hunde sollten in einem Haus mit Garten leben, damit sie
ihre Wacheigenschaften zumindest im Ansatz ausleben können.
Dass ein Hirtenhund nicht in einen Zwinger abseits untergebracht werden darf,
hat sich ja hoffentlich mittlerweile herumgesprochen. Jeder Hund ist ein
soziales Lebewesen, der eine ganz enge - um nicht zusagen, die engste - Symbiose
mit dem Menschen eingeht. Vielleicht zeigt diese enge Symbiose auch, warum wir
Menschen nicht nur unsere Hunde manipulieren, sondern umgekehrt unsere Hunde uns
auch.