Komondor

 

Großrahmiger ungarischer Hirtenhund, von robuster und ausdauernder Natur, misstrauisch und vorsichtig
gegen alles Fremde. Sein majestätisch, Ehrfurcht einflössendes Auftreten verleiht ihm zu recht den Titel
"König aller Hunde". Er ist ein hervorragender Beschützer seiner ihm anvertrauten Herde, die er unerschrocken und meist lautlos verteidigt.


URSPRUNGSLAND: Ungarn


Bereits bei den nomadisierenden, asiatischen Vorfahren Ungarns dürfte er seine Dienste geleistet haben. Erstmalig soll er 1544 schriftlich erwähnt werden. Eingehüllt in ein einzigartiges Haarkleid, ist von
seinem muskulösen Körper kaum etwas zu erkennen, nur die schwarze Nase sticht aus dem Fell hervor. Dieses
Haarkleid - das Grannenhaar bildete sich zurück, während die Unterwolle sich mit dem toten und lebenden
Haar zu langen Schnüren bildet, die bis auf den Boden getragen werden bietet den Hunden Schutz vor jeglichem Wetter, aber auch vor Verletzungen.

Klassifikation FCI:
 
anerkannt
Nr.: 53/13.9.2000/D
RÜDEN:
 
Höhe 65-80 cm
Gewicht 50-60 kg
HÜNDINNEN:
 
Höhe 60-70cm
Gewicht 40-50 kg


Das Fell ist ausschließlich rein weiß, nach der Zottelbildung erscheint es dann aber später elfenbeinfarben. Die Länge des Haarkleides beträgt je nach Körperregion 9-22 cm.
Hunde die ihr Leben draußen genießen haben sicherlich eine andere Fellfarbe, als Hunde deren Leben sich vorwiegend auf einem Teppich in der Wohnung abspielt.
Leider wird heute auf manchen Schauen dem Aussehen der Hunde aus letzter Haltung der Vorzug gegeben.



CHARAKTER:
sehr wachsam, treu, selbständig, abweisend gegen Fremde.
In der Erziehung sollte man wegen seiner eigenständigen unerschrockenen Charaktereigenschaften keinen "unbedingten" Gehorsam - wie wir es von anderen Rassen gewohnt sind- verlangen.

Obwohl der Komondor, wie alle Hirtenhunde, die auf Grund ihrer harten Umweltbedingungen zu den wandelnden Energiesparern gehören, ehr bedächtig wirkt, darf man ihn nicht unterschätzen. Wenn es sein muss, ist auch er blitzschnell zur Stelle.

Komondorok gehören zu den absoluten Spätentwicklern, körperlich sind sie erst mit 2 Jahren voll ausgewachsen, charakterlich vollendet etwa mit dem dritten Lebensjahr. Man sollte daher bei der Erziehung
berücksichtigen, dass der Hund seinem Wachstums nach zwar erwachsen wirkt, entwicklungsmäßig aber dennoch auf der Stufe eines Junghundes ist.

Als ein sehr umgänglicher Familienhund beschrieben, braucht er ausreichende Beschäftigung, sehr viel Toleranz und Zuwendung, kurz sehr viel Verständnis für seine spezielle Art. Zwar ist er kein schmeichlerischer Hund, aber dennoch sehr liebevoll zu seiner Familie. Der Halter eines solchen Hundes sollte deshalb auf Grund
seines besonderen Charakters genügend Informationen und ein besonderes Fingerspitzengefühl für diese Hunde besitzen.


URSPRÜNGLICHE AUFGABE:
Der Name Komondor ist türkischen, kabarischen, syrischen oder kumanischen Ursprungs. Er bedeutet "zu den Kumanen gehörig".
Wie bereits erwähnt, war die Aufgabe des Komondor das Bewachen der Herde und des Hab und Guts seiner Leute. Da er seine Aufgaben eigenständig erledigte, konnten sich die Hirten immer auf ihn verlassen. Sollte sich ein Wolf der Herde nähern, wurde das Feuer, das an den vier Ecken des Geheges oftmals angemacht wurde und sich auf leiser Flamme bewegte, entfacht. Es sollte den Wolf erschrecken. Gleichzeitig wurden die Hunde auf die Wölfe gehetzt.
Wie bei allen Hirtenhunden veränderte sich aber auch beim Komondor im Laufe der Jahre die ursprüngliche Aufgabe, nämlich das Bewachen der Herden. Zunehmend häufiger trifft man ihn als Bewacher von Haus und Hof, mittlerweile sogar auch bereits als Begleiter an. Aber die Haltung in den Städten dürfte problematisch sein, denn dieser Hund benötigt genügend Freiraum und vor allem eine Aufgabe. Daher sollte er nach Möglichkeit in einem Haus mit Garten leben, wo er seine Aufgabe "das Bewachen" noch ausleben kann. Hierbei sollte daran gedacht werden, dass sein dröhnendes Gebell zwar furchteinflössend sein kann, aber auch ein ständiger Streitpunkt zwischen Nachbarn in eng bebauten Gebieten bedeutet.